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Magnetfeld-Theorie

Eine zentrale Forschungsfrage ist, wo (und ob) sich das Bewusstsein in unserem Körper befindet.
Die Strömungen sind vielfältig:


Im Dualismus gehen wir davon aus, dass Geist und Materie zwei verschiedene Substanzen sind, die entweder vollständig getrennt voneinander agieren (Parallelismus), in Wechselwirkung zueinanderstehen (Interaktionismus) oder einseitige Wirkmechanismen haben (Epiphänomenalismus: Körper wirkt auf Geist; Animismus: Geist wirkt auf Körper).


Neben der Dualität von Leib und Seele gibt es auch die Dualität von Außen und Innen (Externalismus und Internalismus). Im Behaviorismus beispielsweise wird bewusst auf die Einbeziehung innerer Vorgänge für die Erklärung von Verhalten verzichtet, weil diese nicht naturwissenschaftlich beschreibbar und erforschbar sind. Nur das Ergebnis, das Outcome, das Beobachtbare ist messbar und somit relevant. Im Solipsismus auf der anderen Seite wird davon ausgegangen, dass wir uns ausschließlich unseres Innenlebens sicher sein können. Die Außenwelt könnte ein reiner Traum sein (Descartes).


Die momentan am stärksten verbreitete Annahme ist, dass unser Bewusstsein das Ergebnis von Prozessen im Gehirn sind.


Gleichzeitig stehen wir noch immer vor einem Wissenschaftsproblem: Es gibt keinen objektiven Beweis für die Existenz eines Bewusstseins, obwohl wir es subjektiv natürlich alle erleben.  Bewusstsein wäre im Sinne des Emergentismus eine Systemgemeinschaft, die Phänomene hervorbringt, die nicht von einzelnen Elementen ableitbar oder vorhersehbar sind. Bewusstsein wäre so zwar eine Hirnaktivität, jedoch keine, die auf einen konkreten neuronalen Prozess zurückzuführen ist.


In dem stetigen Versuch, subjektives Bewusstsein in objektiven Prozessen zu verorten, spielen zunehmend Magnetfelder eine Rolle. So wären es die Magnetfelder in unserem Gehirn, denen das Bewusstsein innewohnt, beispielsweise in den 1990er Jahren entdeckten Magnetitkristallen (fünf Millionen Kristalle pro Gramm Hirnmasse), die sich in Magnetosomen organisieren. Da Magnetfelder sich schneller durch das Gehirn bewegen als chemische und elektrische Prozesse, steht die dort gespeicherte Information allen Gebieten gleichzeitig zur Verfügung. Je mehr elektrische Aktivität im Hirn stattfindet, je vielschichtiger sind die Feedback-Prozesse und je komplexer sind die Magnetfelder und das damit einhergehende Bewusstsein.
Die Magnetfelder der Menschen interagieren miteinander. Ist jedes Magnetfeld mit Bewusstsein aufgeladen, interagieren nicht nur unsere Bewusstseine miteinander, sondern auch mit dem Bewusstsein der Erde.
In der Forschung tauchen immer mehr Menschen mit einem „magnetischen Sinn“ auf, die das Magnetfeld der Erde spüren können. Auch in der PSI-Forschung gibt es eine Korrelation zwischen paranormalen Fähigkeiten und dem vorrangig lokalen Magnetfeld der Erde.


Wenn Bewusstsein eine magnetische Aktivität ist, so ist Bewusstsein eine Kraft und damit weder Energie noch Materie, jedoch von dem Vorhandensein von Materie abhängig. Dieses muss jedoch nicht zwangsläufig immer von derselben Materie abhängen. Es ist vorstellbar, dass das Bewusstsein nach dem Zerfall des lebenden Körpers mit der Materie der Erde weiter bestehen bleibt.
Die These, dass Bewusstsein jedem Magnetfeld innewohnt, wartet nun in der wissenschaftlichen Welt darauf, falsifiziert oder verifiziert zu werden und ist Inhalt vieler aktuellen Studien.


Buchempfehlung: „Sacred Pathways: The Brain's Role in Religious and Mystic Experiences“ des Neurowissenschaftlers Todd Murphy. Das Buch ist vor seiner Magnetfeldtheorie geschrieben, gibt jedoch einen exzellenten Einblick in die Vorgänge in unserem Gehirn bei mystischen Erfahrungen. Mit einem Vorwort des Dalai Lama.


Quelle: Murphy, Todd (2019). Solving the “Hard Problem”: Consciousness as an Intrinsic Property of Magnetic Fields. Journal of Consciousness Exploration & Research, Vol. 10, Issue 8, 646-659.
 

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